Wilhelm Kaisen Bürgermahl
Seit mehr als 70 Jahren organisiert die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe das traditionelle Wilhelm Kaisen Bürgermahl im Bremer Rathaus - so auch jetzt wieder. Ziel ist die Unterstützung von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Die Spenden kommen den Projektendirekt ohne Umwege zugute.
Mit dem bewusst schlicht gehaltenen Bürgermahl dankt die WKB allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und startet eine weitere Spendenrunde. Der Dank gilt ebenso vielen Sponsoren aus Wirtschaft und Gesellschaft, die die WKB unterstützen. Ohne die Zuwendungen aus WKB-Spenden wäre die Arbeit der Wohlfahrtspflege in Bremen kaum denkbar. Hauptsponsor des diesjährigen Bürgermahls mit rund 200 Gästen war die Henry Lamotte Oils GmbH
Bremens Ehrenbürger zu Gast beim Bürgermahl
Die lange Reihe der prominenten Ehrengäste wurde in diesem Jahr fortgesetzt durch vier Persönlichkeiten, die vielen Bremern und überregional als Ehrenbürger der Stadt bekannt sind: Barbara Grobien (Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft in Bremen), Dr. Klaus Hübotter (Ehrensenator der Hochschule für Künste in Bremen), Uwe Hollweg (Karin und Uwe Hollweg Stiftung in Bremen) sowie Bernd Hockemeyer (Hockemeyer Stiftung in Bremen). Sie gestalteten die Festrede der Veranstaltung mit individuellen Beiträgen.
Ehrung für besonderes Engagement
Bürgermeister Carsten Sieling, Vorsitzender des Kuratoriums der WKB, begrüßte die Gäste, Bürgerschaftspräsident Christian Weber, der auch Vorsitzender der Bürgerhilfe ist, ehrte Brigitte Stuthmann (Innere Mission) für ihr besonderes Engagement für die WKB. Frau Stuthmann sammelt seit Jahrzehnten beharrlich Spenden für die WKB, mit Überzeugung und großem Engagement. "Wenn die Sammler das nicht machen, macht es keiner - in einer Welt, in der es nur um Geld geht", hat Brigitte Stuthmann ihren Standpunkt umrissen. Mit ihrem Credo konnte die Seniorin auch Angehörige motivieren, selbst Spenden zu sammeln.
Bürgermahl sammelt Spenden für drei besondere Projekte
Während des Bürgermahls wurden gesammelt. Der Erlös in Höhe von fast 47.000 Euro wird drei ausgewählten Projekten zugutekommen. Unterstützt werden diesmal:
- Caritas: Kompetenztraining für Väter im Vollzug der JVA Bremen:
Die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe hat für die Kinder eines inhaftierten Elternteils nachweislich negative Folgen. In vielen betroffenen Familien wird das Thema der Inhaftierung tabuisiert. Kinder spüren, dass die Inhaftierung ihres Vaters aus Sorge oder Scham verschwiegen bzw. geleugnet wird. Sie sind mit ihrer Wahrnehmung, dass etwas nicht stimmt, alleingelassen, und es droht der Verlust des Vertrauens zu ihren Eltern.
Als Folge entwickeln sich Verhaltensauffälligkeiten in Form von delinquentem oder aggressivem Verhalten bei betroffenen Kindern und Jugendlichen. Die Caritas-Erziehungshilfe gGmbH wird Elternkurse zum Kompetenztraining für inhaftierte Väter, die minderjährige Kinder haben und Insassen des offenen Vollzugsder JVA Bremen sind, durchführen. Inhaftierte Väter sollen für die Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisiert, im Umgang mit ihren Kindern gestärkt, ihre Sicherheit im erzieherischen Handeln erhöht und die Auseinandersetzung mit Erziehungsfragen und der eigenen Vaterrolle gefördert werden. - Innere Mission: "kiek in - schau mal rein!" Hebammensprechstunde
Der Verein für Innere Mission in Bremen bietet im Rahmen der Schwangerenberatung seit Jahrzehnten professionelle Unterstützung für Frauen und Paare, unabhängig von Nationalität, sozialem Status der Frau/ Familie und Religionszugehörigkeit. Es bestehen enge, gute Kooperationen mit anderen Beratungsstellen, Gesundheitsamt, Jugendämtern und anderen relevanten Fachdiensten im Land Bremen.
Besonders bei geflüchteten Frauen besteht ein hoher Bedarf an Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Baby. Viele Frauen stehen allein vor dieser Situation, sind häufig schon mit der Geburt alleinerziehend und kennen das Gesundheitssystem nicht. Erschwerend kommen oft traumatische Erfahrungen und Sprachbarrieren hinzu.
Um die Not der betroffenen Frauen zu lindern, möchte das Beratungszentrum am Brill des Vereins für Innere Mission ihre Schwangerenberatung um eine offene Hebammensprechstunde mit entsprechenden Dolmetscherinnen erweitern. Der Name "kiek in -schau mal rein!" soll eine niedrigschwellige Einladung sein, das Angebot kennen zu lernen und zu nutzen. - Jüdische Gemeinde: Jüdische Bildung für junge Erwachsene
Junge Erwachsene und Studenten sind inder Ablösungsphase vom Elternhaus und im Aufbau ihres eigenen Lebens oft durch viele Konflikte seelisch belastet. Häufig wird deshalb eine Ausbildung abgebrochen, so dass neue Wege gefunden werden müssen. Für junge Menschen, die eine starke Verwurzelung haben, ist die Lösung solcher Konfliktsituationen unter Umständen leicht möglich. Vielen jungen Menschen fehlt jedoch eine solche Verwurzelung oder Identitätsstärke, besonders den Heranwachsenden aus Migrantenfamilien.
Als Initiativ-Projekt zur Gruppenbildung und Weiterführung studentischer Arbeit sowie jüdischer Bildung für Junge Erwachsene und Studenten werden Seminarfreizeiten / lange Wochenenden mit Referaten, Diskussionskreisen oder Schulungen organisiert. Es sollen dabei professionelle Referenten aus Deutschland und Israel eingesetzt werden.
Unter dem Dach der WKB vereint sind die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, die Innere Mission, die Jüdische Gemeinde sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband. Diese Organisationen erhalten die Hilfen aus den Spenden direkt und unmittelbar. Ebenso gezielt und unbürokratisch werden die Spenden an Not leidende Menschen in Bremen weitergeleitet. Jährlich kommen Zuweisungen aus drei Sammlungen, aus Toto-/Lotto-Mitteln und durch direkte Spenden auf das Konto 111 6060 (IBAN: DE68 2905 0101 0001 1160 60) bei der Sparkasse Bremen.