Sonnenschein-Preis-Verleihung, Preisträger 1.000 Euro - darunter die Fahrradwerkstatt der Borgfelder WarftUwe Lewandowski
In der Jugendhilfe-Einrichtung leben 32 minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung eines Erwachsenen nach Deutschland gekommen sind. Die Ehrenamtlichen sammeln Fahrradspenden, setzen die Räder in Stand und stellen sie den Jugendlichen zur Verfügung. Zugleich bringen sie den jungen Leuten bei, selbst Fahrräder zu reparieren. Als Werkstatt dient u. a. ein kleiner Mobil- Container, der über Abstellmöglichkeiten für das Werkzeug und über einen Stromanschluss verfügt.
Initiator Ulrich Amediek konnte aufgrund seines Urlaubs nicht zur Preisverleihung nach Osnabrück fahren. Für ihn kamen nahmen Martin Schumacher und Tobias Rump die Auszeichnung entgegen. Das Geld wird genutzt, um weitere Fahrräder zu beschaffen, für nötige Ersatzteile und für Werkzeug.
500 Euro gingen an die "Offene Hand Pusdorf". Im Stadtteil Woltmershausen haben Ehrenamtliche einen Treffpunkt geschaffen - auch für geflüchtete Menschen, aber nicht ausschließlich. Bewusst richtet sich das Angebot an alle Bewohner des Stadtteils, vor allem an jene, die sich ausgegrenzt fühlen. So wird Sozialneid minimiert. Die Räume sind Laden und Café zugleich: Es gibt kostenlos Kleidung, Haushaltsartikel und Spielsachen. Jeder kann tauschen, abgeben und mitnehmen sowie Wünsche äußern, was noch gebraucht wird. Die Ehrenamtlichen hören sich dann um. Über diesen Treffpunkt entstehen Kontakte und Freundschaften zwischen neuen und alteingesessenen Stadtteilbewohnern. Für dieses Engagement nahmen Joachim Fischer und Liane Peters den Preis entgegen.
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung mit Sitz in Osnabrück hat den Sonnenschein-Preis zum zehnten Mal vergeben. Unter dem Motto "Gemeinsam für Flüchtlinge" wurden rund 30 Gruppen und Einzelpersonen geehrt, die sich ehrenamtlich für geflüchtete Menschen einsetzen. Sie konnten sich nicht selbst bewerben, sondern wurden von Dritten vorgeschlagen. Das Preisgeld betrug insgesamt 20.000 Euro. Die Auszeichnung ist nach dem Berliner Priester und Sozialreformer Carl Sonnenschein benannt.